Über SECC
Der Forschungsschwerpunkt SECC – Societal, Environmental, and Cultural Change – erforscht die Beziehung von Menschen zu ihrer gesellschaftlichen, kulturellen oder natürlichen Umwelt.
Dabei werden sowohl diachrone Entwicklungen als auch gegenwärtige Zustände und Wechselwirkungen in den Blick genommen. Ziel ist es, Disziplinen-übergreifende Erklärungsmodelle zu entwickeln und so zu einem tieferen Verständnis des komplexen Gefüges von Gesellschaft, Umwelt und Kultur zu gelangen und daraus gegebenenfalls Handlungsmöglichkeiten für die Gegenwart und Zukunft abzuleiten.
SECC ist ein hochschulweites, fakultätsübergreifendes Forum, das Forschungsaktivitäten bündelt, den wissenschaftlichen Austausch unterstützt und Kooperationen fördert.
Unsere Schwerpunkte
Gesellschaft / Societal Change
Das Schwerpunktthema Sozialer Wandel / Societal Change nimmt Veränderungen sozialer Strukturen und Praktiken in unterschiedlichen Gesellschaften in den Blick. Forschende erforschen den Wandel sozialer Schichtungen und Ungleichheitsstrukturen entlang unterschiedlicher Ungleichheitskategorien wie Klasse oder Schicht, ‚race‘, gender oder auch dis/ability oder sexueller Orientierung. Forschungsinitiativen analysieren zudem den Wandel von sozialen Institutionen, Wertorientierungen und Handlungsmustern in Vergangenheit und Gegenwart.
Umwelt / Environmental Change
Menschliche Individuen und Gesellschaften prägen durch ihr Handeln die Umwelt, in der sie leben, und sind ihrerseits von Umweltbedingungen und deren Veränderungen betroffen und geprägt. Spätestens mit Beginn des Industriezeitalters nahm der Einfluss menschlicher Akteure und Gesellschaften auf die Ökosysteme der Erde so zu, dass inzwischen vielfach vom Anthropozän gesprochen wird. Großräumige Umweltveränderungen wie der Klimawandel, die Verbreitung von Feinstäuben, Mikroplastik und Umweltchemikalien sowie der Verlust von Biodiversität, aber auch Umwelteinflüsse auf kleinerer Skala wie z.B. lokale Belastungen mit Schadstoffen oder Lärm haben wiederum Einfluss auf die menschliche Gesundheit, gefährden wichtige Ökosystemdienstleistungen, und verursachen damit auch zunehmend soziale Spannungen und erhebliche volkswirtschaftliche Kosten.
Das Schwerpunktthema „Environmental Change“ nimmt den Einfluss menschlicher Gesellschaften, Organisationen, Individuen sowie politscher Entscheidungen auf natürliche Regelkreise, die das Ökosystem Erde steuern, in den Blick und erforscht die Rückwirkung einer zunehmend veränderten Umwelt auf die in ihr lebenden Individuen und Kollektive.
Kultur / Cultural Change
Kulturelle Prozesse bilden die dritte Komponente des komplexen Wirkungsgefüges von Gesellschaft, Umwelt und Kultur. ‚Kultur‘ wird dabei verstanden als die Summe der gleichsam reflexiv-symbolischen Repräsentationen menschlichen Handelns: Kunst, Musik, Literatur gehören dabei ebenso dazu wie Religion, Wissen(schaft), Sitten und Gebräuche, Mentalitäten u.v.a. Diese bilden in Form von implizitem und explizitem Wissen den Kern menschlicher Kultur. Das Besondere des Universitätsschwerpunktes ist dabei die Hypothese, dass auch kulturelle Wandlungsprozesse stets mit gesellschaftlichen und natürlichen Wandlungsprozessen einhergehen. Mensch-Umweltbeziehungen spielen deshalb eine zentrale Rolle. Dabei treten Natur-, Lebens- und Geistes- und Sozialwissenschaften in enge Kooperation.
Wandel / Change
Wandel, Innovation und Transformation prägen Gesellschaften, Organisationen und Individuen – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Veränderungsprozesse stoßen jedoch häufig auf erheblichen Widerstand. Menschen und Kollektive können sich durch damit verbundene Veränderungen in Kompetenzen, Rollen und Identitäten bedroht fühlen. Komplexe Transformationsprozesse, ausgelöst durch gesellschaftliche, technologische und ökologische Veränderungen, beeinflussen zudem die Interaktion und gegenseitigen Abhängigkeiten innerhalb und zwischen Gesellschaften. Diese Transformationen stehen zugleich in der Verantwortung, umwelt- und gesellschaftsbewusst zu agieren, was ihre Komplexität weiter erhöht.
Im Themenfeld „Change“ des Forschungsschwerpunkts SECC widmen wir uns daher dem tiefgehenden Verständnis von Transformationsprozessen auf der Ebene von Individuen, Organisationen, deren kollektiven Gemeinschaften und ganzen Gesellschaften. Interdisziplinäre Forschungsgruppen, bestehend aus Expert*innen aus den Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, stehen dabei in regem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den Natur-, Lebens- und Gesundheitswissenschaften sowie der Technik. Dieser interdisziplinäre Dialog fördert den gegenseitigen Nutzen, beispielsweise hinsichtlich der verbesserten Überführung neuer Technologien in die gesellschaftliche Praxis und höherer Nachhaltigkeit.


